Ist Nomophobie ansteckend?!
Bin ich krank? In unterschiedlichen Situationen erwischt mich hin und wieder blitzartig der Gedanke und eine leise Stimme säusselt mir im Kopf ‘rum, dass ich vielleicht tatsächlich ein bisschen “ver”rückt sein könnte… Schön, nicht weiter schlimm, denn damit habe ich mich in den letzten Jahren bereits angefreundet! Zur Zeit allerdings kommen aus allen Ecken meines sozialen Umfeldes Andeutungen in Richtung “Du bist doch eindeutig nomophob!”. Ein neuer unheilbarer Virus? Wieso ich schon wieder? Häh, wovon redet hier alle Welt – ich bin doch geimpft, oder doch nicht!?
Wir bewegen uns immer häufiger in der Onlinewelt – dank iPhone, iPad, eeePCs, Blackberry, Smartphones und Co. kann jeder immer und überall mit dem WWW verbunden sein und quasi ständig emails checken, im Internet surfen oder “wirklich wichtige” Infos über Twitter und Facebook loswerden Egal ob beim gemeinsamen Abendessen mit dem Liebsten, im Urlaub weit weit weg oder einfach beim Cafeklatsch mit Freundinnen – das Internet ist immer mit dabei und es ist bereits zur Gewohnheit geworden, ständig erreichbar zu sein. Tja, das kommt Dir bekannt vor?
Willkommen bei der Selbsthilfegruppe gegen Nomophobie – die Angst vor dem “Offline”. Zur Erläuterung: Nomophobie steht für die Abkürzung von “No Mobile Phone Phobia”. Daniel, ein lieber Freund, dürfte schon recht lange und ausserdem sehr massiv an dieser heimtückischen Erkrankung leiden: Er schaltet sein iPhone zigtausendmal an und aus, nur weil keine 3G-Signal-Balken am Phone sichbar sind und dadurch eine SMS, Mail oder Push-Notification unregistriert verpuffen könnte…
Aber an mir wird sich diese neuartige Web 2.0-Krankheit ihren Zahn ausbeissen! Ich lebe gerne, wirklich gerne in meiner Offline-Welt. Denn nur hier kann ich mich mit Freunden treffen, Parties feiern, Lieben, Lachen und Weinen!
Da vergesse ich sogar mich für ein Weilchen in der Online-Welt blicken zu lassen. Und jetzt packe ich meine Sachen zusammen und drehe eine Runde durch den Stadtpark, vielleicht schalte ich sogar mein iPhone aus – nein, lautlos – das muss doch auch reichen!
PS an andere stadtbekannte Nomophobiker: wir sollten unsere iPhones und iPads mal in den neuen iClub ausführen!
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