2011, ein Neues Jahr – Depressionen, Jungfräulichkeit, Wünsche und Vorsätze
Der Mensch will immer, daß alles anders wird, und gleichzeitig will er, daß alles beim alten bleibt.
- Paulo Coelho, Der Dämon und Fräulein Prym
Alle Jahre wieder… sobald sich der Jahreswechsel nähert, verfalle ich in eine leichte (Mini-) Depression. Meist nicht gravierend, dennoch fühle ich mich plötzlich so leer und labil, alles wird mir zu viel, der Boden verschwimmt unter den Füssen und ich breche ohne ersichtlichen Grund in Tränen aus…
Silvester ist für mich einer der emotional anstrengensten Tage überhaupt: die Entscheidung, mit Family, Schwester oder den FreundInnen ins Neue Jahr zu feiern ringt mir soviel Energie ab, dass MIR kaum Zeit bleibt, sich vom alten Jahr gebührend zu verabschieden. Der 31. Dezember ist in der Tat für meine Welt ein wirklicher Ein-”Schnitt”. Das alte Jahr ist vorbei, nicht mehr zurückholbar und das neue Jahr liegt ganz jungfräulich vor einem, man weiß nicht, was es bereit hält. Abenteuer, Herausforderungen, Erlebnisse, Gutes oder Schlechtes, Schönes, Trauriges, Glückliches, …
Den meisten Menschen ergeht es wohl so! Frau denkt über das alte Jahr nach, darüber, was gut oder schlecht gelaufen ist, was frau (vielleicht) verbockt hat, welche Ziele und Pläne, die man sich setzte und geschmiedet hat nicht erreicht wurden. Da kann man mitunter wirklich ein bißchen traurig werden. Und dann kommt der 1. Jänner und mit ihm silvie’s Vorfreude auf ein spannendes, unbeschriebenes neues Jahr, auch wenn 7 Tage danach gleich wieder ein kurzer Einbruch aufgrund des > 30-Faktors auf das zarte Gemüt hereinbricht
Ich liebe dieses Gefühl, wenn ein neues Jahr beginnt und sich wie ein weißes Blatt vor einem ausbreitet. Alles ist möglich. 365 Tage warten darauf, das Beste aus ihnen zu machen.
Natürlich werden am Neujahrstag auch gleich meine berühmten Neujahrsvorsätze geschmiedet! Für rühmliche Bestrebungen gibt es in meinem Leben einige feste Stichtage: Diäten – sofern ich mal eine versuche – beginnen immer montags, aber nie in Monaten mit Feierlichkeiten, Sparsamkeit gelobe ich am Monatsende (wenn es eh schon viel zu spät ist ) und dem Alkohol schwöre ich einen Tag nach meinem Geburtstag ab.
Dank inkonsequenter, willensschwacher Persönlichkeitsmerkmale in Bezug auf Neujahrsvorsätze werden also am Neujahrstag die guten Vorsätze vom letzten Jahr recycelt , ein paar neue hinzugefügt und gehofft, dass der nächsten Anlauf unter einem besseren Stern stehen möge…
Kostprobe gefällig?
Ich nehme mir vor, Ordnung zu halten, Sport zu treiben, meine Lieben öfters anzurufen oder einfach nur ein besserer Mensch zu werden.
Irgendetwas kommt allerdings immer dazwischen: Dornröschen-Sonderschlaf-Bedürfnis, Stress im Office, meine Periode, das ganz normale Leben oder einfach der überfüllte Terminkalender. Zu allem Überfluß sitzen da dann auch noch zwei streitlustigen Geschöpfe auf meiner Schulter: Engelchen und Teufelsbraten. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich kann mich zeitweise nicht recht mit diesem disziplinierten (spiessigen) (B)Engelchen anfreunden. Es gönnt einem auch wirklich gar nichts! Denn alles was Spass macht, ist bekanntlich unmoralisch, illegal oder macht schlicht und einfach dick. Das Teufelchen hat da ohnehin die besseren Argumente: „Einmal ist kein Mal“ . Eine Tüte Chips wird mich nicht gleich umbringen. Heute, nur heute werde ich aufs Training verzichten, morgen ist ja auch noch ein Tag, … Oooh, ganz schwer – silvie und Teufelchen liegen da auf einer Wellenlänge ??!!
Und eh sich silvie versieht, wird die Ausnahme zur Regel.
Wie heißt es so schön: „Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen“. Aber so etwas hat mich noch nie von meinen Vorhaben abgebracht… Der 3. Jänner ist ein großartiger Tag dafür und ich sehe wirklich keinen Grund, das aufzugeben. Diesmal allerdings, werde ich die Sache etwas anders angehen: ein klein wenig mehr Innerer-Schweinehund-like!
Schön, dass ich gerade rechtzeitig von unkonventionellen Neujahrsvorsätzen gelesen habe! Frau solle den Anspruch auf Perfektion einfach mal weglassen und das Ganze unter dem Gesichtspunkt des “ich kann nicht alles kontrollieren” betrachten.
Gut, dann laßt uns das probieren, indem ich hiermit feierlich beschließe, nächstes Jahr nur 3/4 perfekt und auf jeden Fall 1/4 unperfekt zu sein. *wie das gut tut*
Die guten Vorsätze für das Jahr 2011:
75%
regelmässig Sport treiben
gesund ernähren
Arbeitszeiten einteilen
gut gelaunt, positiv und fröhlich sein
lachen, Spass haben und die kleinen Dinge geniessen
Dankbarkeit zeigen
sich Zeit nehmen
Nein-sagen
25%
auf der Couch liegen und nix tun oder blöd fernsehschlafen
zuviel von den “falschen Dingen” essen
viel zu viel oder wenig arbeiten
mich über meine eigene und die Dummheit anderer Leute grundlos aufregen
sinnlos im WWW herumsurfen
gehetzt sein
10 – 15 min zu spät kommen
ab und an jemanden (bildlich) würgen
von (lieben) Menschen in emotionale Misslagen gebracht zu werden
Ja-sagen, obwohl man weiß, dass ein Nein besser/klüger/leichter/einfacher wäre
Meiner inneren Perfektionistin fiel es nicht gerade leicht, die 25%-Liste zu schreiben und sie ist vollkommen empört, dass die hier auch noch veröffentlicht wird!
Aber mal ehrlich – wenn ich im neuen Jahr 75% meiner geplanten Trainingstage wirklich ein- und durchhalte – wahnsinn, was ich da erreichen kann!!!!
Tags: >30faktor, bengerl, depression, happy new year, neujahrsvorsätze, silvester, silvia allerbauer, silvie allerbauerPlatz 1 der Vorsätze für 2011: “Nichts ist unmöglich, denn viele kleine Schritte bringen dich auch vorwärts!”